Fly for Future – Eine Idee für Privatpiloten und Fluggäste
Ab dem 08.04.2013 dürfen Privatpiloten mit PPL / Privatpilotenlizenz keine Gäste gegen Kostenbeteiligung mitnehmen. Ausschließlich gewerbliche Flugunternehmen und Piloten mit CPL / ATPL Lizenz dürfen Gäste gegen Kostenbeteiligung auf einen Rundflug mitnehmen. Allerdings sind Gastflüge ohne Kostenbeteiligung seitens des Fluggastes weiterhin gestattet. Damit sind die so genannten Selbstkostenflüge zumindest vorerst Geschichte. Leider wird dadurch der Zugang zu ersten Flugerfahrungen, die für viele Piloten der Einstieg in die Flugausbildung waren, deutlich erschwert.
Die vorstehende Regelung scheint zumindest vorläufig wieder überarbeitet worden zu sein. Der aerokurier berichtet entsprechend siehe: http://www.aerokurier.de/de//aviation/eilmeldung-gastfluege-jetzt-wieder-moeglich.112510.htm Dies wird insbesondere die Vereine freuen, da die alte Regelung faktisch jeden Privatpiloten der mit Freunden und Bekannten / Verwandten fliegt und eine Kostenbeteiligung vereinbart hätte in eine schwierige Situation brachte.
Trotzdem finde ich die nachfolgenden Überlegungen generell weiterhin positiv!
Und leider stehen Vereinen und auch Piloten oft nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung um „einfach so“ gratis Rundflüge mit interessierten potentiellen neuen Piloten / zukünftigen Vereinsmitgliedern durchzuführen. Die Folge könnte sein, das hier insgesamt weniger Einsatz gezeigt wird und der private Luftsport dadurch einen Schaden erleidet. Ob und wie groß ein Nachteil für den privaten Luftsport eintritt bleibt abzuwarten.
Aber hier habe ich eine Idee, die zumindest zum Teil diesen Nachteil kompensiert und dabei einen erheblichen Beitrag zum Schutz der Umwelt oder Förderung anderer wichtiger sozialer Aktivitäten leistet. Flüge mit Gästen bleiben grundsätzlich erlaubt, aber eine Kostenbeteiligung des Gastes an den Kosten des Kraftstoffes und des Flugzeuges ist eben nicht mehr gestattet. Wenn der Gast aber nun weder an den Piloten noch an den Halter des Flugzeuges, also zum Beispiel den Luftsportverein, eine Kostenbeteiligung entrichtet sondern auf „freiwilliger Basis“ (sollte aber wenn möglich schon eine Voraussetzung sein) eine Spende zum Beispiel an atmosfair leistet, wäre dies rein rechtlich aus meiner Sicht völlig in Ordnung.
Der Privatpilot fliegt sowieso gerne und muss entsprechend mindestens seine Pflichtstunden fliegen um die Gültigkeit der Lizenz zu erhalten. Er sollte wenn möglich nicht mehr alleine fliegen sondern versuchen einen möglichen freien Platz im Flugzeug für einen Gast zu nutzen. Und so kommt man auch garantiert mit neuen Leuten ins Gespräch.
Dieser Gast zahlt wie schon erwähnt weder eine Kostenbeteiligung an den Piloten noch an den Halter des Flugzeuges sondern z.B. an atmosfair den Betrag, den man wie früher vielleicht als Kostenbeteiligung vereinbart hätte. Dieser Betrag sollte sich natürlich an den tatsächlichen Kosten des Fluges orientieren.
Dies sind die Vorteile:
Mit jedem Flug den ein Privatpilot mit einem Gast zusammen durchführt tut er etwas für die Umwelt und kompensiert gleichermaßen den Co2 Ausstoß der durch diesen Flug entsteht. Diese Möglichkeit hat er früher vielleicht noch nicht genutzt. Theoretisch war dies auch vor dem 08.04.2013 möglich aber die Brieftasche sitzt bekanntlich oft näher am Herzen als der Kopf und fliegen ist gerade für die Motorflieger aufgrund steigender Kraftstoffkosten auch recht teuer geworden. Auf jeden Fall steigert dies möglicherweise die Motivation mit einem interessierten Gast, den man vielleicht noch nicht kennt, zusammen zu fliegen.
Für den Gast, der den entsprechenden Betrag an atmosfair spendet, entsteht sogar ein finanzieller Vorteil, da er eine Spendenquittung bekommt die er von der Steuer absetzen kann.
Für die Vereine kann so das Problem der Mitgliedergewinnung bis zu einem gewissen Grad kompensiert werden. Denn wenn jedes Mitglied mit Pilotenlizenz nur einmal im Jahr einen Gastflug mit einem potentiellen neuen Privatpiloten (Vereinsmitglied) durchführt den er noch nicht kennt, würden bei vielen Vereinen sicherlich deutlich weniger Sorgen in dieser Fragestellung auftauchen. Und warum sollte man nicht die Scheininhaber im Verein dazu anhalten diese Gastflüge durchzuführen, wenn man auch heute schon verpflichtende Dienste am Flugplatz bzw. in der Werkstatt vereinbart, die bei Nichterscheinen mit Geldzahlungen in die Vereinskasse bzw. an den vertretenden Vereinskameraden kompensiert werden.
Mein Fazit:
Generell finde ich diese Idee eigentlich recht sympathisch. Da der Gast einen finanziellen Beitrag leistet wenn er fliegen möchte werden so die Schnorrer, die nur an Gratisflügen interessiert sind, fern gehalten und die Piloten / Fluggäste leisten mit diesem Konzept einen wertvollen Beitrag für die Umwelt oder ggf. als Alternative an soziale karitative Einrichtungen.
So wie ich das sehe gibt es bei meiner Idee nur Gewinner. Aber wir wären ja nicht in Deutschland / Europa wenn nicht irgendwo wieder jemand Einwände hätte. Aber dem möchte ich nicht vorgreifen und freue mich auf Vorschläge und Anregungen die Sie auch hier unter dem Artikel als Kommentar für alle Leser und Besucher von privatrundflug.de veröffentlichen können. Vielleicht kann man meine Idee so gestalten, das dieses Konzept von allen Beteiligten gerne angenommen wird. Also lassen Sie uns entsprechend des IBM Werbeslogans den Planeten etwas smarter machen 🙂
Für alle die etwas mehr über atmosfair und die Arbeit die dort geleistet wird erfahren möchten hier ein Video dazu: